Gigathlon "One more Time"

Wir haben uns also zu Couple Gigathlon «Classic» angemeldet.

Ich Soll Schwimmen den RoadBike und den MTB Teil übernehmen. Ich sah allerdings, dass ich eine Woche vorher den Swissman absolviert haben werde, daher noch nicht ganz erholt sein würde. Die Disziplin Schwimmen sah ich eher nicht als Knacknuss sondern den Roadbike part (143Km / 2600Hm und die darauf folgende Disziplin MTB mit 41Km / 1500Hm.

Luky und ich beschlossen daher zum Couple Flow zu wechseln. «Nur» um die Rennradstrecke zu teilen.

Die Disziplinen wurden danach folgendermassen aufgeteilt:

Ich, Schwimmen

Luky, Lauf

Ich, Rad bis Landquart

Luky Rad Landquart bis Savognin

Ich, MTB

Luky, Trailrun

Wir waren sehr gespannt was uns da zusammen erwartet. Am Freitag fuhren Luky und ich mit unserem Camper zum Checkin nach Horgen, danach auf den Stellplatz für die Nacht das Albisgüetli.

Wir nahmen danach den Grill hervor und das Fleisch…….Nein, ganz sicher nicht! Im Albisgüetli dem Restaurant gab es feine Menu. Danach früh ins Bett um am nächsten Morgen um 0610h ins Wasser zu springen. Das Wasser war sehr angenehm. Die Schwimmstrecke bestand asu 2 Runden à 1.5Km. Ich beeilte mich nicht wirklich beim Schwimmen; während der zweiten Runde begann der Neo am Nacken zu reiben; hatte ich noch nie nie nie erlebt. Diese Situation blockierte mich schon ein wenig. Ich musste oft versuchen den Nacken vom Neo fernzuhalten.

Nach etwas mehr als einer Stunde joggte ich dann in die Wechselzone um Luky den Tracker zu übergeben. Jetz war Luky an der Reihe. Ich hatte dann genug Zeit mich im Camper umzuziehen um mich für den RoadBike Teil bereit zu machen. Ich fuhr nach Wollerau. Als ich dort eintraf war noch kein Verkehrschaos. Bald darauf sollte jedoch eins sein. Mit unseren zwei Frauen hatten wir in Wollerau abgemacht. Vorher traf aber Luky vom Lauf ein. Er meinte es sei schon sehr heiss gewesen und dort wo es heiss war gings nur bergauf; Detail dann von Luky selber. Somit schwang ich mich aufs Velo und sollte meine Familie dann wieder in Landquart treffen. Ich war Top zwäg und überholte viele viele. Leider sah ich bereits im ersten Teil der Strecke Athleten/Innen welche Pannenhalber mit dem Bike am Strassenrand fluchten. Sie taten mir wirklich leid. Einerseits weil ihre Läufer schneller waren als Luky und ich deshalb an ihnen vorbeihuschen konnte und andererseits weil sie von «allen» anderen auch überholt wurden.

Spätestens in der Region Lachen als ich die erste Ebene erreicht hatte suchte ich mir eine Gruppe um mittels Abwechslung an der Spitze einen guten Speed zu erreichen. Bis kurz vor Ziegelbrücke hatte ich keine Athleten mit welchen ich hätte fahren können. Exgüse, aber alle waren zu langsam. Macht nichts, ich hatte sauspass am Speed. Kurz vor dem Kerenzerberg trafen wir uns dann. Zuerst vier dann 6 am Schluss waren wir 8. Der Kerenzerberg war im Nu geschaft. «Meine» Gruppe jagte wie Idioten den Berg hinab, nach dem Moto WBV (Wer bremst verliert). In der Ebene, ab Quarten bereits dem See entlang ging die Post ab. Wenn ich daran zurückdenke kriege ich Hühnerhaut. Das war ja krass. Wir hatten in der Ebene zum Teil 45KMh drauf. Im Schnitt 38Kmh von Quarten nach Landquart.

Ca. alle 2Km wechselten wir die Spitze.

2h40min später war ich dann in Landquart. Luky wartete natürlich bereits und machte sich auf die Socken bzw. auf die Pneu’s.

Der kürzere Teil sollte der anstrengendere Teil sein.

Wir trafen mit dem Wagen in Savognin ein. Ich bereitete mich auf die MTB Fahrt vor. Es war sehr heiss, wirklich sehr heiss. Ca. um 1545h beschloss die Organisation den Cut of in Savognin von 16h auf 17h zu verschieben. Wetter Ok, kein Gewitter in Sicht sowie andere Parameter welche ich nicht kannte. Luky traff um 1604h in Savognin ein. Mein Bike und ich waren bereits heiss…..durch die Sonne aufgeheizt. Die MTB Strecke welche mich nach Vicosoprano knapp unterhalb des Maloja passes führte, war zuerst Flach danach ein wenig Steil, danach sehr Steil. Dies vor Bivio und vor der Passhöhe des Septimerpasses. Nach dem Pass Technisch cool, danach je nach Erschöpfungs-zustand Anspruchsvoll bis nicht fahrbar. Die Fahrt nach Bivio war landschaftlich extrem attraktiv. Dies konnte ich während weniger Steilen oder Bergab - Passagen geniessen. Diese Passagen waren selten. Der Verpflegungsposten in Bivio war für mich bitter notwendig. Dort leerte ich Cola in mich hinein und ass mindestens 3 Bananen. Ich fands zuerst ein wenig übertrieben. Spätestens im Anstieg zum Septimerpass war ich froh darüber.

Ich war sehr froh als ich die Passhöhe überquert hatte und freute mich über eine einigermassen technische Abfahrt. Der erste Teil war fein. Danach folgte eine Serpentine welche ich bevorzugt zu Fuss ging. Diese war zum Teil nass und glitschig. Andere teilten meine Ansicht. Fahrend hätte man diesen Teil in 10 Minuten absolviert, Wandernd hielt sie mich ca. 30 Minuten auf. Der Weg ging dann in eine normale Schotter - Bergstrasse über. Diese konnte ich wahnsinnig flüssig hinabfahren. Der Rest der Strecke, welche am Berghang entlang hinunter nach Vicosoprano führte war «a pice of cake» AM Dorfeingang musste ich das Bike in die WZ stellen und mit den Bikeschuhen noch 500m zum Laufstart «rennen». Ich bemerkte erst da, dass es mir hundselend war, da ziemlich erschöpft.

Der nächste Teil wird von Luky dokumentiert. Wir gingen derweilen zum Camper zurück ca. 2Km laufen. Duschen und wieder zur WZ um Etwas zu Essen und um Luky’s Ankunft zu feiern.

Part Lukas

Laufen

Als ich Marcel zum Schwimmstart begleitet, gingen wir nochmals den Zeitplan durch. Wir wusste, dass die Radstrecke die Knacknuss sein wird um 16:00 Uhr die Wechselzone in Savognin verlassen zu dürfen.

Es war ein wunderschöner Morgen und Mars lief es gut beim Schwimmen. Kaum hat mir Marcel den Zeitchip übergeben, rannte ich los. Zuerst etwas durch die Wohnquartiere von Zürich, bis ich dann auf dem Uferweg der Sihl entlang in Richtung Wollerau lief. Es herrschten perfekte Laufbedingungen und die Strecke war wunderschön. Mit dem Blick immer auf meine Laufzeit ging es Vorwärts. Dann die ersten spürbaren Höhenmeter der Laufstrecke auf den Horgenberg. Ich konnte immer wieder einige Athleten überholen. Ich war motiviert und es lief alles nach Plan. Als ich dann etwa bei km 25 war, kam ein kleiner Einbruch, welcher mich aus meinem Rhythmus brachte. Die Temperaturen nahmen zu und man wurde sich bewusst, dass dieser Tag ein wirklich heisser Tag wurde. Dann kam km 29 und ich wusste, ab hier geht es stetig etwas runter. Jetzt nochmals aufdrehen. Doch das hinabrennen hatte es in sich und die Erschütterungen liessen auch meinen Magen ordentlich durchschütteln. Schlussendlich kam ich nach 2:57h in der Wechselzone an und konnte den Zeitchip Marcel übergaben. Recht überhitz, krampfenden Beinen und Übelkeit durfte ich mich in die pflegenden Hände unsere beiden «superguetä» Supporterinnen Rhea und Susanne begeben. Wir gingen zum Wohnmobil, wo ich eine kurze Dusche nehmen konnte und wird dann in Richtung Landquart fuhren. 

Teilstrecke Fahrrad Landquart-Savognin

In Landquart angekommen, begaben wir uns sofort in die Wechselzone. Mit dem Blick, wo sich Marcel befand, ass ich noch einen Teller Pasta um den nötigen Treibstoff für die 55km lange mit 1750hm versetzte Teilstrecke zu absolvieren. Ich wusste genau, jetzt kommt der Teil der über den one Day Finish oder two Day Finish entschied.

Marcel kam in einer hervorragenden Zeit in der Wechselzone an und ich habe mich mit neuer Energie auf mein Fahrrad geschwungen. Der erste Teil ging flach nach Chur. Es machte mir richtig Freude, den mit Rückenwind ging dieser Teil sehr zügig voran. Durch Chur hindurch war ebenfalls ein Erlebnis. Ich war überrascht, wie hübsch Chur doch ist. Dann fingen die ersten Höhenmeter in Richtung Lenzerheide an. Am Anfang gab es noch schattige Stellen, aber dann zeigte die bündner Sonne seine volle Wirkung. Der Aufstieg war extrem Heiss und anstrengend. Fast bei jedem Brunnen füllte ich mein Bido mit Wasser auf. Bei einigen Häusern spritzen uns die Bewohner mit den Gartenschläuchen ab. «Ahhh isch das schön». Dann kam die rasante Abfahrt nach Tiefencastel. Dann kam der letzte, extrem steile Anstieg von 6km. Diesen habe ich total unterschätz und nicht auf der Rechnung gehabt. Bei jeder Kurve musste ich mich motivieren «Chum Luky, drückä, drückä, geit nüm so wit». Ich hörte andere Teilnehmer wie sie zu einander sagten «Jö, bis am vieri ir Wächselzonä wird gloub nüt oder ganz knapp». Genau das dachte ich mir auch. Ich fragte mich auch «Mann, wiä söll ig när no dr Trailrun vo 24km und 1000hm schaffä». Als ich dann in Mon ankam und auf die Uhr schaute, wusste ich, 16:00 Uhr in Savognin reicht nicht mehr. Ich war enttäuscht, aber auch etwas erleichtert, dass ich den Trailrun nun am nächsten Tag machen kann. In Savognin kam ich dann um 16:10 Uhr an. Da schallte es durch den Lautsprecher, dass man weitermachen kann, da es extrem gutes Wetter war. Ich rief Marcel, fand ihn gerade nicht. Ich regte mich etwas auf und da sah ich ihn schon. Schnell den Zeitchip übergeben und schon raste er mit dem Bike los.
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Danach wieder mit unseren super Supporterinnen zum Camper. Auf dem Weg war noch ein kleiner Bach, in welchen ich mich zur Abkühlung legte. «Ahhhhhh schöööön». 

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Trailrunning

In Vicosoprano hatten wir noch genügend Zeit, um etwas zu Essen. Ich entschied mich für die bündner Spezialität «Pizzoccheri». Das rächte sich aber im Laufe der Strecke. Angedacht wäre eigentlich gewesen, dass Marcel gegen 19:00 Uhr in der Wechselzone ankommen würde. Jedoch bewegte sich sein GPS Punkt kaum noch. Die Verunsicherung war gross, hatte er einen Unfall, keinen GPS Empfang oder so. Von Seiten Gigathlon kam dann jemand und ich konnte einen neuen Zeitchip in Empfang nehmen, damit ich doch noch um 20:00 Uhr starten durfte. Dann ging es los. Zuerst 500hm nach oben. Leicht joggend, laufend quälte ich mich Hoch. Die Strecke und Landschaft war atemberaubend, jedoch noch div. km in den Beinen eher nebensächlich. Dann nach unten Joggen. Immer schön auf sanftes Auftreten achten, die Knie werden es dir danken. Jedoch schwand meine Energie merklich und die «Pizzoccheri» stiess mir extrem auf. Die Strecke führte mich durch den Wald, bei Hüttenruinen, Wasserfällen und auf Waldpfade bis nach Castasegna an die italienische Grenze. Es wurde dunkel und ich montierte meine Stirnlampe. Ein Schluck Cola und lockere 12km zurück nach Vicosoprano. «Ha, ein Klacks, was sind nur 12km» dachte ich mir. So kann man sich täuschen. Für diese 12km brauchte ich ca. 2:40h. Fast dreimal so lang wie normalerweise. Ich hatte zu kämpfen mit Übelkeit und Schwäche. Wenigstens war die Temperatur angenehm. Auf den letzten zwei km konnte ich mich nochmals motivieren und ich joggte kurz nach 23:00 Uhr mit Marcel ins Ziel.

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Überglücklich, aber geschafft schleppte ich mich unter die Dusche und kuschelte mich danach in den Schlafsack.