Norseman, the view of the supporter
Der Norseman und die Sicht des Supporters
Am Swissman 2019 gewann Luky ein Los zur Teilnahme am Norseman. Ich weiss nicht mehr wann Luky mich fragte ob ich ihn dort supporten würde. Für mich war die Antwort schon klar. Selbverständlich! Schon die Idee deswegen Norwegen besuchen zu können war sehr reizvoll.
Ein paar Wochen später trafen wir uns für die Erste Besprechung. Wer kommt alles mit, wie Reisen wir nach Norwegen, wann Reisen wir ab. Dies waren die Kernfragen.
Ich meine, dass schon damals klar war, dass Susanne und Rhea mit dem Flugzeug «nachreisen» würden. Damals wollten Susanne jedoch mit uns nach Hause fahren. Wie man jetzt erahnen kann, wollten «man» mit dem Auto nach Norwegen Fahren. Luky und ich planten die Fahrt mit dem Wagen. Wir hatten auch mitbekommen, dass Bikes per Flieger (PLAN B) transportiert, extrem knapp eintreffen. Das Reisegepäck ist eben auch limitiert. Weil man sich In Norwegen für ganz Kalt bis ganz Heiss rüsten muss ist limitiertes Gepäck suboptimal. Nach einer gründlichen Kostenanalyse (Fahrt nach Norwegen, Gepäck, Mietwagen, Flug) haben wir uns für PLAN A entschieden.
Dann kam die Absage. Wie für sehr sehr viele andere Events im 2020. Als klar war, dass 2021 der Norseman durchgeführt werden würde, haben wir die 2020 Planung aktualisiert. Stefan konnte nicht mehr mitreisen, Susanne, Rhea und Luky’s Mutter kamen am 05.08. mit dem Flieger. Luky und ich brachen eine Woche vor dem Event nach Norwegen auf. Alles Gepäck packten wir in den Multivan. Da wir Platz hatten nahm ich mein Bike auch mit. Unsere Damen mussten, ausser ihren Handtäschli, Null Komma Nichts mitnehmen. Schön oder?
Das Adventure begann am Freitag 30. Juli ca. Mittag. Immer öpe e Pause; Fahrerwechsel alle 3 Stunden. Gefühlt hatten wir von Freiburg bis nach Hamburg Dauerstau. Die Baustellen in der Schweiz sind Peanuts! In Dänemark sollte die Covid Impfung mind. 2 Wochen «alt» sein. Aus diesem Grund entscheid ich mich noch am Donnerstagnachmittag einen PCR – Test machen zu lassen. Kein Mensch wollte ihn sehen. Ach was, wir sind schon in Dänemark? Nicht weil es so Rasch ging, sondern weil wir den Grenzübergang nicht wirklich bemerkten. Einer meiner Fahrparts begann wieder. Nach ca. 2h musste ich mitteilen, dass ich nicht mehr konnte; Wir waren bereits 12h Unterwegs. Also haben wir angehalten und «gecampt» Um 5 Uhr sind wir dann weitergereist. Die Fahrt auf der Fähre nach Kristiansand dauerte rund 3 Stunden. Wir waren froh um diese 3 Stunden. Eine längere Pause war notwendig.
Nach der Ankunft in Norwegen, sollte die Fahrt noch 400Km lang sein. Auf der Autobahn ca. 3Stunden. Denkste Autobahn! Wir durften das Wunderbare Norwegen über 6 Stunden geniessen. Es ist wirklich sehr schön. Da gibt’s kein Wenn und Aber. Der Mund bleibt ob der Landschaft dauerhaft offen und wandelt in ein Dauergrinsen Die Norweger Fahren so etwas von Genau nach Vorschrift. 60, 70, 80. Mehrheitlich aber 70. Kein Überholen; wenn jemand überholt sind dies Ausländer. Die Norweger sind sehr anständige Autofahrer. Aber oft war dies auch sehr anstrengend.
Ich bin mir nicht ganz sicher. Am Samstagabend Ca. 19h sind wir dann in Eidfjord angekommen. Duschen Schlafen! Es war bis ca. 23h «Hell» war und ab ca. 0400h wieder. Eigentlich war es nie ganz Dunkel.
Am Sonntag erkundeten wir dann ein Eidfjord und die extrem
nähere Umgebung. Eigentlich wollten wir uns nicht wirklich ins Auto setzten. Am
Montag nahmen wir unsere Bike’s hervor und erkundeten den Ersten Teil der
Bikestrecke nach Dyranut. Schöner Teil, schönstes Wetter leichter Rückenwind
Bergauf….! Dann wieder zurück, das Talwindsystem war Aktiv Gegenwind beim
Bergabfahren. Toll dachten wir; Samstag mit Rückenwind
Dienstag dann eine Wanderung auf eine Nahegelegenen Pass. Den Rest der Woche verbrachten wir mit Gelati Essen und Entspannen, man könnte dem auch Akklimatisierung sagen. Wir hatten kein WiFi und keinen richtigen Fernsehempfang im Haus. Wir hatten keine andere Wahl als umherzuhängen. Dies war jedoch extrem entspannend. Am Donnerstag kamen dann Susanne, Rhea und Margret an. Wir warteten in Eidfjord an der Durchgangsstrasse um sie abfangen zu können um mit ihnen zum Haus zu Fahren. Leider haben wir ein dermassen gutes Video geschickt, dass sie den Weg selber fanden. Wir Sassen immer noch dort und wunderten uns weshalb sie noch nicht durchgefahren sind. Sie waren schon vorbei…. wir hatten sie Verpasst!
Shit happens!
Am Freitag fuhren wir zu den spektakulären Wasserfällen, spazierten durch Eidfjord assen einen leckeren Hamburger. Wir besprachen noch den Event – Samstag.
Für Luky und mich begann der Tag um 3Uhr früh. 7 Minuten
Fahrt von unserem Haus in die Wechselzone T1. Abstellen des Bikes und
Utensilien. Neo anziehen; bis 0430h umherstehen. Die Lufttemperatur war ok, die
Luftgeschwindigkeit jedoch nicht; der Wind Blies nun seit zwei Tagen den Berg
hinab! Erstens, und Zweitens die Wassertemperatur war Ok, nur die Wellen waren
doch ordentlich hoch. Diese zwei Parameter sollten den Tag sehr herausfordernd
gestallten; jedoch nicht für uns Supporter. 3Km ausserhalb der Bucht erfolgte
der Start um 0500h von der Fähre. Um ca. 6 Uhr sah ich Quallen aus den Tiefen
hervorsteigen und hoffte, dass diese nicht «brannten» Luky kam doch relativ
spät aus dem Wasser wie viele andere. Wir waren sehr froh als wir Luky sahen.
Nun folgte die normale Prozedur in der Wechselzone; Umziehen den Shake trinken
und strong Legs & strong Mind wünschen. Der Wind blies unglaublich Stark;
bis kurz vor Dyranut gings ja noch; ab dort, bzw. kurz vor der Passhöhe über
die Ebene welche ca. 60Km der Bikestrecke ausmachte, blies der Wind mit rund
60Km/h…..richtig, 60Km/h!!! Man konnte sich als Zuschauer, Supporter, etc. in
den Wind legen….richtig Krass. Während der Abfahrt von der Hochebene in
Richtung Geilo (Doch der Ort heisst so) liess der Wind nach. Es begann ganz
wenig zu Regnen. Gemäss Luky, war die Fahrt «ab» Geilo der Angenehme Teil der
Bikefahrt. Unsere Aufgabe war es, die Energiezufuhr von Luky sicherzustellen. Nur
einmal war Luky unzufrieden! Wir konnten keinen Warteplatz innerhalb der
geplanten «Verpflegungsfenster» finden; alle Ausstellplätze waren mit
Supporterwagen oder anderweitig besetzt. Wir mussten sicherstellen, dass unser
Wagen mit allen Rädern «neben» der Strasse war. Ansonsten riskierten wir für
Luky die Disqualifikation! Auf der Ebene kurz vor der Abfahrt nach T2 in
Sandviken, bliess der Wind auch wieder ziemlich heftig. Es war auch kühler.
Luky erreichte nach harten 180Km Gegenwindfahrt T2. Luky ist ein starker
Läufer, er würde viel Zeit gut machen! In Sandviken war es wieder ziemlich
warm. Nach dem kurzen Aufenthalt, Tenuewechsel, und Verpflegung lief Luky
sogleich weiter. Nach den ersten paar Kilometern vereinbarten wir Treffpunkte
im 3Km – abstand. Luky verzichtete auf einen Laufrucksack. Ich hatte das
Gefühl, dass die Kilometer extrem rasch «vorbeiflogen» Luky lief spitzenmässig.
Er konnte mindestens 10 Teilnehmer überholen. Am Zombie-Hill angelangt, teilte
man ihm am einzigen Verpflegungsstand der Strecke mit, dass er in einer Stunde
oben am Cut Off Posten sein müsse; Dies um das Black FinisherShirt zu erhalten.
Luky lief wahnsinnig gut, auch hier überrundete er weitere Läufer. Wir feuerten
ihn wahnsinnig an, motivierten ihn, liefen partiell mit. Auf der letzten
Geraden ca. 3Km vor dem Punkt liess ich Rhea mit ihm reden; ich glaubte dass
ihre Stimme in diesem Moment angenehmer für ihn seie; Ich weiss aus Erfahrung,
das Zuhören an der Leistungsgrenze sehr schwierig ist. Wir wussten schon eine
Weile, dass er die CutOfTime nicht einhalten kann; Luky wusste dies
wahrscheinlich auch. Wir hofften, dass die Organisatoren ein Auge zudrücken
würden; denn es konnte sich nur um Minuten über der Zeit handeln. Ehrlich Luky
gab alles!! Und wenn der Wind nicht so gewütet hätte, wäre er locker vor der
CutOfTime angekommen. Es waren am Schluss wirklich nur ein paar Minuten; ich
hatte den Wagen weggestellt und sah von weiten wie die Organisation ihm
mitteilte, dass er «nur» ums weisse Shirt kämpft. Er war sehr enttäuscht und
traurig. Verständlicherweise! Auch uns machte dies sehr traurig. Wir
begleiteten ihn nun die letzten 10 Km; 5 Km bis zum Punkt wo es zum Gaustappen
ging; 5Km wieder retour. Im Ziel begrüsste man Luky mit dem Song von Queen «we
are the Champions» dies war ein sehr grober Hühnerhautmoment.
Krasse Leistung Luky, Wenn wir nicht kurz Motivation hätten tanken wollen, wärst Du der Erste White T-Shirt gewesen. Also «Winner» Du bist trotzdem ein Winner!