Swissman 2022

Wir erreichten das Check in Strandbad Ascona um 19h; die Info war bereits seit 4 Stunden Geschichte, die Crew hatte bereits vieles weggeräumt. Wie kam es soweit? Mein Supporter und ich reisten am Freitag ca. 1100h Richtung Ascona ab. Luky fuhr. Im Stau vor dem Gotthard bemerkte Luky, dass der Motor im unbelasteten Zustand ein ungewöhnliches Scheppern von sich gab; unter Last war dieses Geräusch nicht mehr zu Hören. Wir merken sofort, dass dies ein sehr sehr sehr schlechtes Geräusch war. Nach einem kurzem Halt auf dem Pannenstreifen für einen Visuellen Check, bei welche wir natürlich nichts feststellten, fuhren wir auf dem Pannenstreifen nach Göschenen zum Bahnhof. Riefen den Stop and GO Service von VW an. Ich fand diese Situation sehr beunruhigend und fand mich schon damit ab, den Swissman nicht absolvieren zu können. Der TCS erschien jedoch innerhalb 20 Minuten. Wir benötigten dringendst einen Ersatzwagen; nicht einfach einen sondern einer welchen alles hineinpasste. Der Junge Herr vom Abschleppdienst hatte zwei Varianten. Der Wagen hätte zu seiner Garage geschleppt (Kein Mietwagen Verfügbar) oder zur AMAG in Schattdorf werden können. Ich rief sofort an; Ehrlicherweise rief ich verschiedenen Orten mehrere male an. Der Versicherung weil sie sich viel zu wenig rasch wieder meldeten und der Garage sie mögen doch wirkllich überprüfen, dass sie keinen VW oder ähnliches hatten. Zwei Wagen hatten sie aber. Autos hatten sie aber nur zwei Kleinwagen. Einen VW T-Toc und den Skoda Kamiq. Der Kamiq war einen cm länger. Nun galt es den Inhalt des Multivans (Ein Rennrad ein MTB sowie Verpflegung und Gepäck in den Kamiq zu «würgen». Es passte. Beide Vorderräder abmontiert das leichtere auf das schwerere gelegt; Anderes Gepäck auf den Beifahrersitz sowie alle anderen Freiräume gut gestopft. Ich war sehr ungeduldig!!! Alles ging schleppen voran. Nun kam der Hit; das Tüpfchen auf dem «I» sowie Murphy in seiner krassesten Ausprägung: Der Tunnel war wegen Unfall geschlossen. Also über den Gotthard. Enet dem Tunnel war kein Verkehr auf der Bahn da alle hinter uns waren. Wir hatten seit dem Vorfall mit unserem Wagen bis zur Weiterfahrt von der Garage mit dem Mietwagen sicher 20 mal versucht die Swissman Organisation anzurufen. Nach der Gotthardüberquerung riefen uns die Kollegen vom Siwssman an und sagten, dass sie ein Technisches Problem mit dem Gerät hatten. Na Bravo. Wir waren lange nicht die letzten im Check in. Um 20h führten Luky und ich noch unser Briefing durch assen etwas und gingen um ca. 21h ins Bett; Ich hatte gut geschlafen als der Wecker um 0215h ertönte. Das MorgenessenLunchpacket wurde uns vom Hotel bereitgestellt. Parziell habe ich davon das Weggli sowie Honig und Butter gegessen. Danach erfolgte die Fahrt zur uns wohlbekannten Wechselzone vor der Badi; Velo hin, Helm, Schuhe, Trickot und Initialer Food bereitgestellt.

Um 0415h fuhr das Schiff los. Links von mir war ein schlafender Franzose und eine Hyperaktive supernervöse Amerikanerin. Laura war ihr Name. Ich war seltsam gelassen; ich fand dies gut. Um 04:48h wurde der Start auf Brissago per Rakete ausgelöst. Leider musste ich dauernd meine Schwimmbrille vom Wasser leeren; So kam ich nie wirklich in den Flow. Ich hatte dann auch 1h21min. Mit ein wenig Gegenwind und Wellen musste ich rechnen, war aber ok. Nach der Ankunft in der WZ1 Neo abpellen anderes anziehen; Essen und dann ab aufs Velo. Ich fand die ersten 30Km ein wenig anstrengend, obwohl ich sehr viele Athleten unter anderem auch Laura überholte. Ich schätze dass ich 30 Athleten überholen konnte. Auch fand ich, dass ich nur so die Tremola hinaufflog SM22-1jpg

auch dort konnte ich mind. 10 Athleten überholen. Dabei bin ich mit meinen 72Kg kein Bergfloh. Ggf. waren die anderen einfach extrem schlecht. Von 230 teilnehmenden sind «nur» 168 ins Ziel gekommen. Mir gings sehr gut; auch Furka lief ok. Am Grimsel begannen die Höhenmeter zu nagen. Und immer wieder wartete und feuerte mich Luky an. Die Fahrt vom Grimsel nach Brienz war quasi nur noch Ausrollen vor dem Lauf. Der Lauf sollte für mich xtreme anstrengend und herausfordernd sein. Als ich Brienz T2 erreichte erwartete mich meine ganze Familie mit Anhang; das war unglaublich riesen Toll, ich war sehr gerührt. Ich lief los, Luky wollte mich nach 2 Km einholen; er sollte mich nach 5Km einholen. Er meinte, er war sich nicht sicher ob er mich irgendwo übersehen habe. sm22-2jpg


Bis ca. 12Km gings nicht wirklich schnell jedoch wirklich hervorragend. Ab dort begann ich mit meinem Psycho Problem dem Magen zu hadern. Ich konnte mich nicht auf das wesentliche Fokusieren. In Wilderswil Km 17 traf ich meine Lieben wieder. Ich musste dann auch gleich erbrechen. Nicht wegen meinen Lieben, ACHTUNG! Rhea und meine geliebte Frau mahnten mich den Fokus wieder zu wahren. Luky mahnte mich auch, aber Gas zu geben, da ich ansonsten den CutOff in Grindelwald nicht schaffe. Nach dem Erbrechen gings mir wieder gut. Danach lief ich wieder los und nagte ziemlich andauernd an einem Stück Brot und trank ganz ganz wenig. Dies damit meinen Energiereserven nicht vollends absackten. 8Km später: Ein Spontanerbrecher, völlig aus dem Nichts. Es ging mir wieder besser; ich nahm zwei Apfelschnitze vom Typ Grany smith. Dies ca. 5Km vor Grindewald. Diese Energie, ein mich aufholender Spanier und Brasilianer sowie der Asiate und ein weiterer Brasilianer welche mich vor 1h überholt hatten und kurz vor mir lagen (noch andere Nationen) brachten mich dazu einen veritablen Endspurt hinzulegen. Ich war selber Baff; und erst Luky, er verstand die Welt nicht mehr. Ich empfand keine Schmerzen, keine Ermüdung nichts es lief einfach. So cool dachte ich; wär es nur ab KM 12 so weiter gegangen. Wir erreichten GW 20 Minuten vor CutOff. Man war ich froh. Dort wechselte ich die Kleider und schon waren Luky und ich wieder unterwegs auf den letzten 9Km zur Kleinen Scheidegg. Die ersten Kilometer sind sehr sehr steil. Danach geht es ein wenig Flach Aufwärts. Die Verpflegungsstation Alpbiglen (dort war nachher unser Bett ) sorgte nach der Einnahme des Colas welches ich dringend wollte, für die letzte Erbrecher Session. Es ging mir danach wieder besser, ja fast gut. Es waren noch 4Km zu laufen. Luky meinte, komm noch 40min dann haben wir’s. Und auch hier holten wir stetig Athleten ein. Schlussendlich schafften wir die letzten 4 Km in einer Stunde. Ich war sehr froh konnte ich mich am Rucksack meines tollen Supporters «stabilisieren». Das Ziel war nahe, der ersehnte Hühnerhautmoment trat ein. Ein unglaubliches Glückgefühl stieg in mir hoch. Läck mir ig has gschafft…… (beim Schreiben habe ich Hühnerhaut)sm22_3jpg

Die Bahn fuhr erst um 0115h runter mit Halt in Alpbiglen. Duschen war knapp möglich, danach schlotterte ich völlig erschöpft ins Bett. Schlief sofort ein; um 5 Uhr musste ich sofort Trinken. 6 DL Rivella, um 7 Uhr hatte ich Bärenhunger, wir hatten aber erst um 9Uhr mit Luky und Rhea zum Morgenessen abgemacht. Um 8 Uhr gingen Meine Frau und ich zum Essen. Ich Ass unglaublich viel. Nach der Wunderbaren Siegerzeremonie bei welcher es mich während der Alphorn Session richtig durchwühlte, hatte ich wieder hunger. Wir gingen also zum Mittagessen; Ich wählt Rösti mit Ei und Rohschinken. Am Frühen Abend musste meine geliebte Frau mit mir auswärts …. Noch mal etwas essen. Somit ist ein sehr sehr sehr cooles langes Wochenede zu Ende. Danke meine Liebsten, die mich in Gedanken, vor Ort parziell, und 24h betreut und unterstütz haben.

 

Last But not Least. Am nächsten Samstag bestreiten Luky und ich den Letzten Gigathlon. Ich freute mich trotz der erlebten Strapazen.